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Afiullah
Herkunftsland: Afghanistan

Am liebsten spreche ich mit anderen Menschen und hab einfach Spaß mit ihnen. Auch arbeite ich hier gerne als freiwilliger Mitarbeiter bei der Caritas und im Vobis Sprachcafé. Bei der Caritas kümmere ich mich vor allem um den Garten.

Ich vermisse vor allem meine Familie. Wobei ich meiner Familie sehr dankbar bin, dass ich ein Land, in dem Krieg herrschte, verlassen konnte und nach Österreich kommen durfte. Außer meiner Familie vermisse ich gar nichts.

Ich konnte in Afghanistan leider keine Schule besuchen. Und nun bin ich hier in Österreich und habe gleich einen Deutschkurs besucht. Nun mache ich schon den Vorbereitungskurs zur Schule und hab in 2 Wochen eine Prüfung. Auch bin ich froh, hier viele Freunde kennengelernt zu haben. Besonders glücklich bin ich auch, dass ich hier in Österreich 2 Familien kennengelernt habe, mit denen ich Kontakt habe. Diese bringen mir viel über die österreichische Kultur bei. Sie färben damit auch auf mich ab.

Bevor ich in Österreich angekommen bin, hatte ich am Weg von Ungarn hierher große Probleme mit der ungarischen Polizei. Diese haben mich geschlagen und ich hatte sehr starke Ohrenschmerzen. Als ich in Österreich ankam, hat mich die österreichische Polizei sofort ins Krankenhaus gebracht. Ich ging 4 Monate regelmäßig zum Arzt. Nun kann ich wieder gut hören. Es gibt viele Leute, die Asylanten nicht mögen. Ich habe nichts gegen ungarische Menschen. Es ist nicht jeder Mensch gleich. Hier gibt es auch viel Polizei. Mehr Polizei als in Ungarn. Aber hier sagen sie einem „Hallo“ und „Auf Wiedersehen“. Ohne Polizei in der Stadt wäre es ähnlich wie ohne eine Lampe zuhause.

Ich war zuerst 10 Tage in Wien. Dann einen Monat in Salzburg. Danach war ich ca. 4 Monate in Villach. Dann kam ich nach Klagenfurt. Ich hörte vom Verein Vobis. Hier bei Vobis gibt es jeden Mittwoch ein Sprachcafé. Man trinkt Tee oder Kaffee und man kann mit anderen Menschen sprechen. Hier wird einem auch geholfen, wenn man Probleme hat, Deutsch zu sprechen. Ich wurde herzlich begrüßt als ich das erste Mal gekommen bin. Nach 6 Monaten habe ich die Verantwortung bekommen für Vobis einkaufen zu gehen und in der Küche mitzuhelfen. Ich habe hier viele Freunde kennengelernt und bin dafür Vobis sehr dankbar.

Zuallererst hoffe ich auf einen positiven Asylbescheid. Danach würde ich gerne in der Abendschule meinen Pflichtschulabschluss machen. Danach würde ich gerne eine Ausbildung machen. Ich war in Afghanistan Bauer. Ich muss schauen welche Ausbildung ich machen werde je nachdem wo meine Können liegt. Mit Geld allein kann man nicht alles kaufen. Wichtig ist auch ob ich meinen Beruf noch später ausüben kann. Jetzt bin ich noch jung, man sollte jedoch auch an die Zukunft denken. Ich will zuerst genug Geld verdient haben bevor ich plane eine Frau und Kinder zu haben. Von Sozialhilfe zu leben kann ich mir nicht vorstellen.

Wenn ich an die Vergangenheit denke, schätze ich mich sehr glücklich in Österreich zu sein. Ich kann meine Meinung frei äußern und kann selbst entscheiden was ich in der Zukunft machen werde. Ich hatte in Afghanistan viele Probleme. Wenn ich einen positiven Asylbescheid bekomme kann ich meine Familie auch nach Österreich holen. Auf diesen Tag warte ich.

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