Angelica Torres (34)
Herkunftsland: Mexiko
Mir macht vieles Spaß. Im Sommer und wenn gutes Wetter ist, gehe ich gerne schwimmen und genieße die Natur. Ich gehe auch viel spazieren oder in die Berge. Ich genieße die Ruhe in Klagenfurt. Es ist zwar eine Stadt, aber eine kleine.
Ich vermisse einiges aus meinem Herkunftsland. Vor allem das Essen. Glücklicherweise koche ich meistens selbst, sofern ich die richtigen Zutaten finden kann. Sonst natürlich meine Familie und meine Freunde. Die Gesellschaft ist ein bisschen anders als in Mexiko. Sie ist nicht besser, aber anders. Die Leute sind offener. Man kann alleine in ein unbekanntes Lokal gehen und trifft schnell neue Leute und kann neue Freundschaften schließen. Dies geht in Mexiko vielleicht leichter als hier. In Kärnten ist es leider ab November sehr nebelig. Ich vermisse das Wetter in Mexiko.
Meine Familie werde ich immer vermissen obwohl ich gute Freunde hier gewonnen habe.
In meinem bisherigen Leben habe ich immer mit Leuten zusammen gearbeitet. Ich bin Psychologin. Ich hab in der Wissenschaft gearbeitet und das Thema Gesundheit liegt mir sehr am Herzen. Auch habe ich mich viel mit Sozialarbeit beschäftigt. Sieben Jahre lang war ich bei „Safe the Children“ engagiert. Ich leitete viele Workshops. Durch dies alles habe ich viel gelernt und glaube ein besserer Mensch geworden zu sein. Ich durfte lernen wie das ganze Bildungssystem in Mexiko funktioniert und wo seine Schwächen und Stärken liegen. Erst hier in Österreich lernte ich viele neue Nationalitäten und Kulturen kennen. Auch in Mexiko gibt es viele verschiedene Nationalitäten. Afghanen, Syrer und Iraner habe ich erst hier in Österreich kennen gelernt.
Ich habe auch eine Tochter. Wobei dies eine ganz andere Ebene in meinem Leben ist.
Alles was ich erlebt und erfahren habe, war gut für mich. Man muss immer offen und wissbegierig sein um eine soziale Tätigkeit ausführen zu können. Man soll erkennen, dass man nicht der wichtigste Mensch der Welt ist. Man sollte beide Richtungen sehen. Dies ist von Vorteil, weil man sonst schnell kaputt wird.
Was mir noch geholfen hat, ist die Erfahrung die ich in Mexiko gesammelt habe. Ich habe auch die richtigen Menschen kennengelernt um meine Projekte zu verwirklichen. Hier in Österreich gibt es viel kleinere Vereine als in Mexiko.
Wie kam ich zu VOBIS? Ich hatte ja schon bevor ich zu Vobis gekommen bin viel Erfahrung im Projektmanagement. Ich kam nach Österreich und hatte anfänglich nichts zu tun. Das erste Mal im Leben hatte ich keine Aufgabe. Es war ein Glück, dass ich den Flyer von Vobis gesehen hatte, als ich im Volkskino war. Ich habe entdeckt, dass heute ein Stammtisch sei. Ich habe gedacht, dass dies vielleicht das Richtige für mich ist. Ich habe beschlossen, dass ich hingehe und dort frage ob mithelfen kann. Seit diesem Zeitpunkt bin ich beim Verein Vobis. Es war eine große Überraschung, dass dieser Verein der eigentlich für Asylanten gedacht war mich so gut aufgenommen hat und mir nie sagte, dass ich hier nicht richtig sei. Vobis bot mir an bei ihnen mitzuhelfen, was hab ich sofort dankend angenommen habe. Dies hat mich sehr gefreut, weil ich genau in diesem Bereich beschäftigt sein wollte. Wir hatten viele Projekte. Unter anderem hatten wir eine Sommerschule. Wir waren zu Beginn nur 3-4 Leute bei den Teamsitzungen. Mittlerweile ist wieder alles anders geworden. Vobis ist größer geworden und ist für mich die Bestätigung, dass es die Form der sozialen Arbeit die ich in Mexiko kennengelernt habe auch in Österreich gibt. Auch hier gibt es Vereine die sich um andere Menschen sorgen. Vobis gibt mir auch die Möglichkeit in einem Ambiente zu sein, welches ich als richtig und gut empfinde und ich von Herzen mag.
Zu meinen Träumen und Zielen gehört zuallererst, ein gesundes Leben führen zu können. Ich möchte mich ständig weiterbilden und neue Erfahrungen sammeln. Mein Ziel ist es, immer etwas Gutes zu schaffen. Die Integration von Asylanten gehört zu den wichtigsten Dingen, die wir im Verein machen. Ich versuche mit meiner Arbeit die Gesellschaft ein Stückchen besser zu machen. Man kann sich aussuchen mitzumachen oder auch nicht. Und ich habe mich entschlossen mitzumachen.
Ich bin der Meinung, dass jeder einzelne verantwortlich ist eine gute Gesellschaft zu bilden. Ich denke dass wenn wir die ganze Verantwortung der Politik lassen wird nichts passieren. Es ist wichtig die Politik zu verstehen. Es ist wichtig seinen Beitrag zu leisten um die Gesellschaft ein Stückchen weiter zu bringen. Dies ist mir wichtig.